Zazentag mit Madeleine Ehrhard am Samstag, 13. November

Madeleine Ehrhard praktiziert seit 1983 und hat die Nonnen-Ordination vom Zen-Meister Stéphane Kosen Thibaut, einem nahen Schüler von Meister Deshimaru, erhalten. Sie ist Mitverantwortliche des Mushin Zen Dojo Zürich.

  • ort: Mushin Zen Dojo, Bremgartnerstrasse 18 (Innenhof), 8003 Zürich
  • datum: Samstag, 13. November 2021
  • ankunft: ab 8.00 Uhr
  • erstes zazen: 8.30 Uhr
  • ende: 18.30 Uhr (anschliessend Apéro)
  • kosten: CHF 40.- (inkl. Verpflegung)
  • anmeldung: info@zen-zurich.ch, www.zen-zurich.ch
    Anfänger willkommen (bitte bei der Anmeldung angeben)
  • mitnehmen: Zenkleider oder dunkle, bequeme Kleidung, Schale, Zafu

Neues Buch mit Kusen von Missen Michel Bovay

Demnächst erscheint ein neues Buch mit der mündlichen Unterweisung – Kusen, Teisho und Mondo – des Zenmeisters Missen Michel Bovay, die er während den Sommerübungsperioden 2004-2006 in Davos-Laret hielt.

Das Buch „Zen in den Bergen“ ist der zweite Band mit den Texten unseres verstorbenen Meisters. Hier kann das Buch vorbestellt werden. Bis zum Samstag, 2. Oktober 2021 läuft zudem ein Crowdfunding, um den Verkauspreis für das hochwertige Buch (270 Seiten, Harcover, Fadenheftung) tief zu halten. Nach Ablauf des Crowdfunding wird der Verkaufspreis festgelegt, der voraussichtlich im Bereich von CHF 20-30.- (plus Porto) liegen wird.

Sommerlager mit Philippe Coupey in Ommerborn (D)

Nachdem im letzten Jahr das Sommerlager und viele Sesshins mit Philippe Coupey coronabedingt ausgefallen sind, war die Freude bei allen, wieder real zusammen zu praktizieren, gross. Philippe Coupey begann 1972 mit Meister Deshimaru zu praktizieren und leitet bis heute viele Sesshins vor allem in Frankreich und Deutschland. Da seine Sangha hauptsächlich aus dem französischen und deutschsprachigen Raum kommt, finden die grossen Sesshins abwechselnd in Frankreich und Deutschland statt.

Dieses Jahr war Ommerborn, etwa 40 km östlich von Köln wieder an der Reihe. Um die 80 Leute kamen aus Berlin, Hamburg, Halle, Tübingen, Stuttgart, Paris, Nantes, Lille, Basel, Buchs, Zürich, usw. zusammen. Ich stelle mir immer diese Sternfahrt vor, wenn die Menschen aus allen Richtungen am Tag X zusammen treffen. Ob das klappt, war diesmal bis zuletzt unsicher, da zwei Tage vor dem Ankunftstag grosse Unwetter und Überschwemmungen die nähere Umgebung verwüstet hatten und die Zufahrt zum Teil blockiert war.
Schlussendlich sind dann alle heil und mit einem negativen Coronatest angekommen. Zu den weiteren Schutzmassnahmen gehörte auch, dass alle Mahlzeiten draussen in einem extra aufgestellten Zelt eingenommen wurden. Was für das Serviceteam ein zusätzlicher grosser Aufwand war, da die Schüsseln in der Küche abgeholt, über Gänge und Flure, die Treppe hinunter ins Freie getragen werden mussten. Dazu kam, dass für diese Woche zum Teil starker Regen angesagt war.

Doch wir hatten Glück – oder der Kosmos hat unsere Praxis wieder einmal beschützt. Es war zwar kühl, aber regnete kaum und wenn, dann nachts. Alle haben einander geholfen, extra Samu (gemeinschaftliches Arbeiten) wurden für den reibungslosen Ablauf geschaffen und so haben wir mit viel Energie und guter Stimmung 10 intensive Tage Sommerlager miteinander verbracht. Jeder hat seinen Teil dazu beigetragen, die Stimmung war konzentriert und es wurde viel gelacht und ausgetauscht. Etwa in der Vorbereitungszeit beim Kaffee nach der Guen Mai oder dem Mittagessen, sowie in der Bar beim Apéro oder nach dem Abendzazen. Am fünften Tag gab es abends ein kleines
Fest – mit Coronaeinschränkungen – trotzdem wurde noch bis spät in die Nacht getanzt. Nach dem vielen Sitzen immer ein besonderes und heilsames Vergnügen für Körper und Geist!
Darauf folgte ein Ruhetag, wo man die ländliche Umgebung mit Spazieren erkunden oder einen Ausflug zum Seebad machen konnte.
Dann das Sesshin, dreieinhalb Tage intensive Praxis im Rhythmus von Zazen und Samu. Und wie immer, während einem längeren Sesshin mit Philippe, an einem Vormittag ein Marsch. Alle kommen in ziviler Kleidung ins Dojo, man sitzt etwa 20 Minuten, dann gehen alle raus, ziehen die Schuhe an und während einer guten Stunde gehen wir zügig und schweigend, konzentriert auf den Boden unter unseren Füssen durch Wald und über Felder. Wieder beim Dojo angelangt sitzen wir nochmals 20 Minuten, danach geht es direkt zum Mittagessen.

Das Sommerlager ist für mich immer ein besonderes Ereignis im Jahr. An einem ruhigen Ort in der Natur sich auf die Praxis konzentrieren, langjährige Weggefährten wieder treffen und neue Bekanntschaften mit Gleichgesinnten machen. Wie kann man das besser, als wenn man zusammen in Stille sitzt oder Samu macht?
Die Pandemie hat uns allen deutlich vor Augen geführt, wie kostbar es ist gemeinsam zu praktizieren, wie kostbar die Sangha (Gemeinschaft der Übenden) ist, einer der drei Schätze des Buddhismus!

Madeleine Ehrhard, September 2021

In Erinnerung an Ho Riki Anton Häni (11.6.1950-1.9.2021)

Anton Häni, Zenpraktizierender seit rund 20 Jahren, Mitglied und Aktuar der Mushin Zen Gruppe Zürich ist auf den Grünen Berg gestiegen. Er verstarb friedlich zuhause am 1. September nach schwerer Krankheit. Wir trauern um unseren Dharma-Freund und Begleiter auf dem Zen-Weg. Sein Dharma-Name war Ho Riki, Kraft des Dharma.

Möge er friedlich ins Nirvana eingehen.

Sommer-Sesshins im Tempel la Gendronnière

Zazen ist Zazen, wo immer man praktiziert – und doch ist es einzigartig, wenn man im Dojo in der Gendronnière sitzt. Durch die offenen Fenster des Dojos dringen die Bewegungen und natürlichen Geräusche der Umgebung, ohne die starke Präsenz und tiefe Stille zu stören. Die letzten Sonnenstrahlen, die durch das Fenster an der Westseite dringen, das Rauschen der Blätter im Wind, das Zwitschern der Vögel und das Gurren der Tauben, manchmal der entfernte Ruf eines Käuzchens, das drachenartige Fauchen eines Heissluftballons, der über die Baumwipfel schwebt, das Summen eines Insekts im Nachmittags-Zazen, der Hauch eines Windes, der die Wange streift und den Vorhang am Fenster aufbauscht: trotz all dieser Geräusche ist die Stille ergreifend tief und die Präsenz von 100 Personen im Hier und Jetzt unbeschreiblich stark. Wie wohltuend, in die Gendronnière Heim zu kommen und mit der Grossen Sangha von Meister Deshimaru zu praktizieren.

Nicht nur wegen der Corona-Regeln war die Durchführung der 5. Session dieses wie bereits letztes Jahr anders als früher, denn sie wurde nicht wie üblich von einem einzigen der alten Schüler von Meister Deshimaru geleitet, sondern vom derzeitigen Abt gemeinsam mit sechs Schülerinnen und Schülern der zweiten Generation. Der Tagesablauf war wie in jedem Zen Kloster rhythmisiert durch den Wechsel zwischen den Zazen, den Mahlzeiten, Ruhezeiten und Samu, doch jede und jeder Godo (Verantwortliche) hat die Anleitung der Zazen und die Kusen gemäss seiner/ihrer Persönlichkeit und Temperament für einen Tag übernommen und unterschiedliche Akzente gesetzt. Dies gab die Möglichkeit, ihre Persönlichkeiten und ihre je eigene Art der Unterweisung kennen zu lernen. Zu erleben, dass mehrere fähige Nachfolgerinnen und Nachfolger bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, um die Meister der ersten Generation abzulösen, wenn diese eines Tages nicht mehr die Kraft aufbringen, die anspruchsvollen, grossen Sesshins zu leiten, ist eine wohltuende Erfahrung. Sie stimmt mich zuversichtlich, dass die Mission von Meister Deshimaru, den Buddha-Dharma im Westen weiter bekannt zu machen und lebendig zu halten, auch in der Grossen Sangha weitergeht. Die Gendronnière bleibt für mich ein einmaliger Ort der starken Praxis und der wunderschönen Begegnungen mit Freundinnen und Freunden auf dem Weg, die sich von überall her zu den Sesshins zusammenfinden.

Doris Frei, August 2021

Dojo des Tempels La Gendronnière (Frankreich)

Sommerlager mit Guy Mokuho Mercier im Zentempel Lanau (F)

Früher, vor zehn oder fünfzehn Jahren gab es von unserer Deshimaru-Linie ausschliesslich das Sommerlager im Haupttempel La Gendronnière im Loiretal. Alle oder zumindest viele Zen-Praktizierende aus ganz Europa trafen sich dort in den beiden Monaten Juli und August, in denen jeweils mehrere zehntägige Übungsperiode durchgeführt wurden.

Die Sommerübungsperioden im Juli und August im Tempel La Gendronnière gibt es immer noch, aber mittlerweile führen die nahen Schüler von Meister Deshimaru auch Zen-Sommerlager an anderen Orten durch, sei das in kleineren, regionalen Tempeln wie Seikyuji bei Sevilla, Ryu Monji bei Strassburg, dem Zenzentrum in Lanau oder in gemieteten Gruppenunterkünften.

Das Zenzentrum in Lanau wird von dem Zenmeister und nahen Deshimaru-Schüler Guy Mokuho Mercier geleitet und befindet sich in Lanau in der Auvergne. Es ist nicht ganz einfach mit öffentlichen Verkehrsmitteln dorthin zu kommen, so dass die Übungsperiode bereits mit der langen Anreise beginnt. Ich konnte dieses Jahr an zwei Sommerlagern in diesem Tempel teilnehmen und nutzte die Möglichkeit, einen kleinen Film über den abgelgenen Ort in den sanften Hügeln der Auvergne, etwa eine Stunde von Clermont-Ferrand entfernt, zu machen.

Philipp Funk, August 2021

Öffnungszeiten über den Sommer

Das Mushin Dojo ist über die Sommerferien drei Wochen geschlossen:

Montag, 26. Juli – Sonntag, 15. August findet kein Zazen statt.

  • Das letzte Zazen vor der Sommerpause ist am Freitag, 23.7.
  • Das erste Zazen nach der Sommerpause ist am Donnerstag, 19.8.
  • Im August entfällt die Einführung

Während den Monaten Juli und August finden die Sommer-Retreats im Haupttempel La Gendronnière in Frankreich statt, wo auch Anfänger willkommen sind: www.zen-azi.org

Geniesst den Sommer, ruht euch gut aus und bleibt gesund.

Manchmal ist es gut, sich auszuruhen (Kalligrafie von Meister Deshimaru)

Das war ZEN in Hemberg 2021

Nachdem das Sesshin in den Bergen bei Hemberg 2020 wegen der Coronapandemie zweimal abgesagt werden musste, konnte es mit entsprechendem Schutzkonzept dieses Jahr endlich wieder stattfinden: drei Tage lang einfach nur sitzen in Einheit mit der Natur.

Geleitet wurde das Sesshin wieder von Uli Duncker, dem Verantwortlichen des Zendojos Konstanz. Vielen Dank für das tolle Wochenende in den Bergen. Wir freuen uns schon auf das Hemberg-Sesshin nächstes Jahr am 13.-15.5.2022.

Zum Tod von Meister Yuko Okamoto am 16. April 2021

Mit grosser Betroffenheit haben wir vom Tod des verehrten Yuko Okamoto Roshi erfahren, den wir als warmherzige, grosszügige Persönlichkeit kennen lernen durften. Wir schulden ihm grosse Dankbarkeit und Achtung für seine tatkräftige Unterstützung der Sangha von Deshimaru Roshi in Europa und ganz besonders für seine Zuneigung der Sangha von Michel Bovay gegenüber. Unvergesslich bleiben uns Okamoto Roshis Besuche und die herzlichen Begegnungen in Zürich sowie die grosse Gastfreundschaft der Familie Okamoto anlässlich unserer Besuche 1999 und 2007 in Teishoji. Okamoto Roshi wird uns in lebendiger Erinnerung bleiben, wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Am 16. April 2021 ist Meister Yuko Okamoto friedlich im Alter von 86 Jahren ins Nirvana übergegangen. Meister Okamoto war ein naher Freund und Unterstützer von Meister Deshimaru und er gab das Shiho, die Übermittlung an unseren Meister, Michel Bovay.

Am 22. April war auch der Todestag von Missen Michel Bovay und am 29. April (30. April in Japan) jährt sich auch der Todestag von Meister Deshimaru. Wir widmen alle unsere Zazen bis Ende April diesen drei grossen Zen-Meistern, die einige von uns gut kannten. Gassho, Sanpai!

Hier eine Rede von Missen Michel Bovay vom Sommerlager in Davos-Laret 2005, in der er Meister Okamoto im Namen der Sangha dankt:

«Als ich Okamoto-Sensei 1973 zum ersten Mal traf, war er neben Meister Deshimaru im Sesshin in Zinal. Damals war ich noch Anfänger und hätte nie gedacht, dass wir 32 Jahre später zusammen ein Ango praktizieren würden und dass er alle Rakusus für die Ordinationen kalligrafieren würde. Ich weiss, wie viel Okamoto-Sensei Meister Deshimaru unterstützt und geholfen hat. Und jetzt, obwohl es für ihn aus gesundheitlichen Gründen schwierig war, hat er diese Reise unternommen, um an unserem Ango teilzunehmen. Durch seine Präsenz, seine Bescheidenheit und Aufmerksamkeit, erhalten wir von ihm eine Unterweisung jenseits der Worte, für die wir tiefstens dankbar sind. So war es für mich auch bei allen unseren Begegnungen in Japan. Zudem hat er uns die Ango-Praxis von Kodo Sawaki näher gebracht, indem er uns aus seiner Erfahrung von damals erzählt hat. Ich möchte Okamoto-Sensei also ganz speziell danken, weil er seit Kodo Sawaki’s Zeiten, über Deshimaru, bis hierher, nicht aufgehört hat, unsere Sangha zu unterstützen, und in der Übermittlung des Dharma eine grosse Rolle gespielt hat. Deswegen fühle ich mich im Herzen tief mit ihm verbunden. Wenn Meister Deshimaru das alles sehen könnte, wäre er sicher sehr glücklich! Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr ein Sesshin in Teishoji organisieren können. Auf jeden Fall möchte ich, im Namen von allen, Okamoto-Sensei grossen Dank ausdrücken für sein Kommen und seine Präsenz hier. Sanpai!»