Ich habe eine Strohhütte gebaut.
Sie ist sehr einfach, sehr bescheiden.
Obwohl sie sehr klein ist, ist darin der ganze Kosmos enthalten.
Ich bitte euch, trefft diesen Menschen, der in dieser Strohhütte wohnt.
Das sind Zeilen aus dem Lied der Strohhütte von Meister Sekito, der 700-790 in China lebte. Sekito ist vor allem bekannt als Autor des Sandokais, eines der Hauptsutras im Zen, welches in den Tempeln jeweils an den ungeraden Tagen nach dem Hannya Shingyo gesungen wird. Das Lied der Strohütte ist weniger bekannt aber sehr poetisch und beschreibt nichts anderes als unsere Zazenpraxis. Die Strohhütte selbst ist unsere Zazenhaltung auf dem Zafu. Die Hütte ist sehr klein und trotzdem enthält sie den ganzen Kosmos. Es ist die Hütte Buddhas.
Heute Abend ist wieder Zazen, jeder und jede in seiner einfachen Grashütte bei sich zu Hause. Ich bitte euch, trefft diesen Menschen, der in dieser Strohhütte wohnt.
Anbei ein Kusen von Michel Bovay zum Lied der Strohhütte und ein paar Anweisungen zum Kinhin.