Das war das Zensesshin in Hemberg 2024 vom 14.-16. Mai 2024 geleitet von Philipp Funk, Zenmönch und Co-Verantwortlicher des Zendojos Zürich.
Das Datum für das nächste Zen in Hemberg steht bereits fest: 16.-18. Mai 2024. Bis dann!






Zen ist Zazen
Der Mushin-Zen-Blog mit aktuellen Themen und Veranstaltungen des Mushin Zen Dojos Zürich.
Das war das Zensesshin in Hemberg 2024 vom 14.-16. Mai 2024 geleitet von Philipp Funk, Zenmönch und Co-Verantwortlicher des Zendojos Zürich.
Das Datum für das nächste Zen in Hemberg steht bereits fest: 16.-18. Mai 2024. Bis dann!
Zum fünften Mal findet im Juni ZEN in Hemberg, das Sesshin in den Bergen statt. Das Zenwochenende wird dieses Jahr vom Zenmönch Philipp Funk geleitet, einem nahen Schüler von Missen Michel Bovay und Mitverantwortlichen des Mushin Zen Dojos Zürich. Organisiert wird das Sesshin vom Zen Dojo Konstanz und dem Mushin Dojo Zürich.
Ankunft zum Sesshin ist am Donnerstag Abend ca. um 19/20 Uhr, das Abendessen ist um 20.30 Uhr. Das Sesshin endet am Sonntag nach dem Mittagessen und dem anschliessenden Aufräumen, ca. um 14/15 Uhr.
Adresse:
Ferienhaus Salomonstempel
Salomonstempelstrasse 12
9633 Hemberg
Kosten:
160.- CHF / 160.- Euro
Mitbringen:
Dunkle, bequeme Kleidung, Zafu/Zafuton (falls vorhanden), Bettwäsche (inkl. Leintuch) oder Schlafsack
Anreise:
Postautohaltestelle „Hemberg Dorf“
Anmeldung:
Anmelden kann man sich ab sofort beim Mushin Zen Dojo Zürich oder im Zen Dojo Konstanz per Mail unter dojo@zendojo-konstanz.de
Sesshin heisst so viel wie Versammlung oder Konzentration des Geistes und ist eine intensive Zeit konzentrierter Zen-Meditation unter Anleitung eines erfahrenen Mönchs oder einer erfahrenen Nonne. Das Programm eines Sesshins besteht in der Regel aus vier mal zwei Zazenperioden à je 35-40 Minuten pro Tag. Nach dem Zazen am Morgen gibt es eine Zeremonie, in der Sutren gesungen werden, in der Regel das Herzsutra und je nach dem auch noch andere. Texte der wichtigsten Zen-Sutras inkl. Übersetzung gibt es auf unserer Website zum Nachlesen.
Zu einem Sesshin sind alle herzlich eingeladen, unabhängig von ihrer Praxis: Anfänger ebenso wie erfahrene Mönche und Nonnen. Für Anfänger gibt es an einem Sesshin jeweils eine verantwortliche Person, die sich um deren Bedürfnisse kümmert.
Sonntag, 24. März 2024
Der Docho Roshi (Abt) war Ende Februar/ Anfang März in Italien und für einen Zazentag auch in der Schweiz zusammen mit drei Schüler:innen. Drei haben in Italien eine hartnäckige Erkältung aufgelesen und diese dann Mitte Februar hierher in den Tempel mitgebracht. Dann hats schön einen nach dem anderen erwischt … Mich zum Glück nur leicht mit einer laufenden Nase, Schluckweh und einen Abend etwas Kopfweh. Jetzt tragen wir alle Maske im Tempel. Zwar etwas spät aber es ist auch aus Respekt vor Seido Suzuki Roshi, der gestern für einige Tage gekommen ist. Er ist „Senior Teacher“ hier in Toshoji und bekannter als der Sohn von Shunryu Suzuki, der das Zen in den 50er Jahren nach Amerika beachte. Bekannt ist dessen Buch „Zen Geist, Anfängergeist“. Seido ist um die 86 Jahre alt und ein echtes Zen-Urgestein und ein super Typ. Aber eben, mit einer Erkältung sind wir hier jetzt extra vorsichtig.
Mir geht es soweit gut. Die Erkältung hat mich nur gestreift. trotzdem muss man hier immer gut auf den Körper und die Gesundheit achtgeben, weil man hart am Wind segelt und es immer volles Programm hat. Immer um 4 Uhr aufstehen, Zazen, Zeremonien, Samu. Das alles füllt den Tag und es gibt fast keine Zeit für eine Siesta, für das müde Ich. Vorgestern war eine Ausnahme, weil fast alle 20 Mönche und Nonnen hier leicht angeschlagen oder krank sind. Im Tempel heisst es dann einfach: Heute kein Abendprogramm, Lichter löschen um 20 Uhr und am nächsten Tag ausnahmsweise erst um 5 statt um 4 Uhr aufstehen, sonst alles wie gehabt. Ich war dann wieder für zwei Tage Tenzo (Koch), was fast gleichbedeutend ist mit so gut wie keine Pause. Aber es ging erstaunlich gut und mittlerweile bin ich über den Berg und wieder fit.
Der Frühling kommt zwar ganz langsam aber es ist immer noch kalt und letzte Woche war am Morgen wieder der Wasserhahn gefroren, wo wir am Morgen Zähneputzen und das Gesicht waschen können. Dann ist Zähne putzen einfach etwas später am Tag. Zur Zeit ist mein neuer Job – abgesehen von ab und zu Tenzo und morgens die Kerosinöfen zu füllen – Jisha. Das ist eine Art Sekretär des Roshis. Am Morgen vor dem Zazen stehe ich um 3.40 Uhr auf und offeriere an verschiedenen Orten Räucherstäbchen. Dann warte ich bei der Küche auf den Roshi und wir offerieren an vier Altären Räucherstäbchen und machen Sanpai. Ich muss manchmal die Glocke schlagen und überall die Lichter hinter ihm löschen. Und er wartet nicht. Er geht einfach in seinem schnellen Tempo zum Dojo und ich bin sein Schatten, der hinterher springt. Im Dojo zieht er sein Kesa auf seinem Meisterstuhl sitzend aus, ich nehme es entgegen, falte es und hänge es ihm über die Stuhllehne. Seine Slippers (Finken) muss ich ihm jeweils vor dem Zazen auf die Ablage bei Stuhl stellen. Dann Zazen. Alles ist natürlich begleiten von unzähligen Gasshos und auf die Knie gehen. In den 30-60 min Zeremonien nach dem Zazen muss ich immer wieder mal zu einem bestimmten Moment aufstehen, Räucherstäbchen holen und mit ihm offerieren, während alle anderen singen. Natürich alles durchchoreographiert. Und dann gibt es regelmässig Spezialzeremonien, die wir dann an einigen Abenden alle zusammen üben.
Das feuchtkalte Wetter spür ich in den Knieen, wie fast alle Westler und auch einige Japaner. Die Gelenke sind ein bisschen müde, oft leicht schmerzend und vor allem am Morgen noch kalt und steif. Das ist aber alles Teil der Praxis, die unzähligen Sanpai trotzdem so gut und elegant wie eben möglich zu machen.
Es ist wirklich sehr intensiv und darum auch sehr lehrreich. Eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Es ist an seine Grenzen gehen und immer ein bisschen darüber hinaus, aus der Komfortzone hinaus. Da passiert die Magie, wie man so sagt. Aber eben: gleichzeitig muss man seinen Körper und seine Gesundheit respektieren. Die Balance hier ist die Kunst und die Einsicht, dass meistens sehr viel mehr möglich ist, als wir uns zutrauen. Und immer auch interessant zu schauen, was ist Zen und was ist japanische Kultur. Was ist Form und was Essenz. Was müssen wir bei uns auch machen, was können wir getrost weglassen. Sehr spannend.
Anfang April haben wir die Gelegenheit an eine grosse Zeremonie zum Todestag des Gründers des Sojiji-Tempels Keizan Zenji nach Yokohoma zu gehen. Unser Tempel-Roshi leitet dann eine Zeremonie dort. Das wird ein toller Ausflug, auf den ich mich freue.
Bis bald wieder zuhause im Mushin Dojo Zürich.
Anlässlich des 15. Todestages von Zen-Meister Michel Bovay findet am Sonntag, 5. Mai 2024 im Mushin Dojo Zürich ein Zazentag mit der Zen-Nonne Doris Frei Rasting statt.
Doris Frei Rasting ist Mitverantwortliche des Mushin Zen Dojo Zürich.
Sie praktiziert seit 1984 und hat die Nonnen-Ordination von Zen-Meister Raphaël Dôkô Triet, einem nahen Schüler von Meister Deshimaru, erhalten.
Ab Anfang Mai wird das Mushin Zen Dojo einen weiteren, regelmässigen Termin für die Zazen-Praxis anbieten:
Ab Dienstag, 7. Mai 2024 werden wir neu immer Dienstags von 7.00 Uhr bis 8.15 Uhr gemeinsam im Dojo praktizieren. Somit wird man an drei Terminen in der Woche den Weg des Buddha zusammen mit der Sangha üben können.
Die Erweiterung des Angebots macht auch eine Anpassung der Preise für das Zazen notwendig: Diese gelten ab 1. Mai 2024 wie folgt:
Einzelbeitrag: CHF 7
Monatsbeitrag: CHF 40
Sonntag, 25. Februar 2024
Ein Monat ist schon um von meinen drei im Tempel hier in Japan. Das letzte Mal war ich vor sieben Jahren hier. Das war 2017. Damals war es Frühling/Sommer, diesmal bin ich Winter/Frühling hier. Es ist ziemlich kalt hier im Tempel. Die Fenster sind aus Papier, die Wände sind dünne Holzwände. entsprechend sind Aussen- und Innentemperatur fast gleich. In den Gängen ist es morgens so 2-3 grad, einzelne Räume können mit Kerosinöfen auf 10-12 grad geheizt werden. Das Dojo hat einen Holzofen, so dass man es morgens um 4 Uhr auf 14-16 grad bringt. Haken an der Sache: Wer Dojo-Heizer ist, muss schon um 3 aufstehen und einheizen.
Genau das war mein Job letzte Woche. Jetzt bin ich im „Kaffe/Kuchen“-Team. Auf japanisch heisst die Rolle „Jonin“ und am Morgen wird nach dem Zazen und dem Putzen in Kolomo und Kesa um 8.30 Uhr ein formeller Tee mit einer japanischen Süssigkeit serviert. Anschliessen lesen wir im Shobogenzo Zuimonki. Danach nochmals ein paar Verbeugungen und mit Trommelschlägen geht der Roshi wieder und der Morgentee ist vorbei. Wenn Gäste kommen, muss ich Matcha-Tee machen und diesen mit etwas süssem servieren. Das natürlich auch mit vielen Verbeugungen und auf den Knien. Es ist alles ein bisschen formeller als bei uns.
Der Tempel ist wunderschön, in der Natur und wenn es nicht Glühbirnen, Steckdosen und geheizte WC-Brillen gäbe, könnte der Tempel aus einem Samurai-Film stammen. Ganz langsam kündet sich auch schon der Frühling mit ersten Kirsch- und Pflaumenblüten an.
Neben Zazen jeden Morgen haben wir viel Samu – Holz hacken, um das Bad und das Dojo zu heizen, Kochen etc. – Zeremonien üben, Todeszeremonien in anderen Tempeln für die Familien durchführen, Kalligrafie-, Tuschmalunterricht und Workshop in japanischem Baika-Gesang. Das Abendessen ist bereits ca. 16.45 Uhr. Danach gibt es Zeit für ein heisses Bad und etwas Zeit für sich oder Zeremonien lernen. Um 19.30 Uhr sind nochmal ein oder zwei Perioden Zazen à 40 Min. und manchmal Selbststudium oder gemeinsam Zeremonie üben. 21 Uhr ist Lichterlöschen, um 4 Uhr dann Wecken und das Zazen beginnt um 4.20 Uhr.
Wir sind hier ca. 20 Personen, etwa fiftyfifty Frauen und Männer. Etwa fünf Japaner:innen, vier Brasilianer:innen, ein Kolumbianer, eine Nonne aus Argentinien, eine Deutsche aus dem Tempel in Weiterswiller, ein Australier, zwei Italiener:innen und ich aus der Schweiz. Ein ziemlich internationaler Haufen, alles Mönche und Nonnen.
Michael De Luigi praktiziert seit 1993 in Zürich, Basel und Nizza. Er hat im Jahr 2000 die Mönchs-Ordination von Zen-Meister Roland Yuno Rech, einem nahen Schüler von Meister Deshimaru, erhalten.
Das Dojo bleibt über die Festtage wie folgt geschlossen:
Nach dem Zazen vom Freitag, 5.1.2024 offeriert das Mushin Dojo einen Neujahrsapéro.
Wir wünschen frohe Festtage und ein glückliches neues Jahr.
Anlässlich Buddhas Erwachen findet am Samstag, 9. Dezember im Mushin Dojo Zürich ein Zazentag mit dem Zenmönch Hanspeter Gôtoku Egloff statt.
Hanspeter Gôtoku Egloff lernte die Zazen-Praxis 1975 bei Meister Taisen Deshimaru in Frankreich, von dem er 1980 die Bodhisattva-Weihe empfing. 1986 erhielt er die Mönchsordination von Missen Michel Bovay, dem er bis zu dessen Tod folgte.
Seit 1985 ist er verantwortlich für das Zen Dojo St. Gallen, das er heute zusammen mit seiner Frau leitet.
Michael De Luigi praktiziert seit 1993 in Zürich, Basel und Nizza. Er hat die Mönchs Ordination von Zen-Meister Roland Yuno Rech, einem nahen Schüler von Meister Deshimaru, erhalten.