11. November: Vortrag «Zen in Japan – Zen in Zürich» im Volkshaus Zürich

Im Frühling/Sommer 2017 und im Winter 2024 war der Zenmönch Philipp Funk je für drei Monate im Zen-Ausbildungstempel Toshoji in den Bergen Japans. Im Vortrag erzählt er von seinen Erlebnissen dort und schlägt den Bogen zur Zenpraxis hier in Europa, hier in Zürich.

Der Zentempel Toshoji in Japan liegt komplett abgelegen in den Hügeln zwischen Osaka und Hiroshima in der Präfektur Okayama und ist ein offizieller Trainigstempel für japanische und internationale Zenmönche und -nonnen. Eine Ausblidungsperiode dauert in der Regel drei Monate und wird Ango genannt, eine dreimonatige Periode intensiver Praxis und Ausbildung. Der Tagesablauf wird durch ein volles Programm diktiert, das um drei oder vier Uhr morgens beginnt und ca. und 21 Uhr abends zu Ende geht. Freie Tage oder Wocheneden, wie wir das kennen, gibt es nicht. So bleibt man während der ganzen Zeit durchtränkt von der Zenpraxis und hat viel Gelegenheit, das alltäglich, kleine Ich loszulassen.

Anders verhält es sich bei uns im Westen, wo es keine professionellen Mönche und Nonnen gibt und die Praktizierenden nach der Zenmeditation am Morgen oder Abend ganz normal ihrem alltäglichen Leben mit Arbeit, Freunden und Familie nachgehen. In einem kürzeren zweiten Teil des Vortrages wird darauf eingegangen, woher die Zenpraxis kommt, wie sie hierher in den Westen gekommen ist und wie wir hier in Europa und in Zürich praktizieren.

Der Multimediavortrag mit vielen Fotos und persönlichen Anekdoten dauert ca. 60-70 Minuten und gibt einen Einblick in die Zenpraxis in einem japanischen Tempel. Anschliessend gibt es die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

Philipp Funk ist ordinierter Zenmönch, Co-Gründer und Co-Leiter des Mushin Zen Dojos Zürich. Er praktiziert Sotozen seit 1996 in der Schweiz und Frankreich in der Linie des Zenmeisters Taisen Deshimaru und verbrachte 2017 und 2024 je drei Monate im Toshoji-Tempel.

  • Datum: 11. November 2024
  • Uhrzeit: 19-20.30 Uhr
  • Ort: Volkshaus Zürich, Stauffacherstrasse 60, 8004 Zürich, Grüner Saal
  • Preis: CHF 10.-
  • Tickets: online auf ticketino.ch / Abendkasse ab 18.30 Uhr
  • Plakat

Weitere Informationen

25.-27. Oktober 2024: Wartburg-Sesshin

Mit der Zennonne | Avec nonne zen
Blanche Heugel

Ren Myo hat 1997 im Dojo Paris mit Zazen begonnen. 2004 wurde sie zur Nonne ordiniert und folgte mehrere Jahre Luc Boussard. Dann schloss sie sich der Sangha ohne Bleibe an. Als Schülerin von Philippe Rey Ryu Coupey praktiziert sie mit ihm in Paris. Sie leitet das Dojo Pelleport im Norden der Stadt und arbeitet als Puppenspielerin.

Ren Myo acommencé zazen au dojo de Paris en 1997. Ordonneé nonne en 2004, elle a suivi Luc Boussard pendant plusieurs anneé s avant de rejoindre la Sangha Sans Demeure. Disciple de Philippe Coupey, elle pratique avec lui à Paris. Elle est responsable du dojo de Pelleport dans le nord de la ville, et exerce le met́ ier de marionnettiste.

Anmeldung | Inscription
Bitte per Post oder E-Mail anmelden. / Veuillez vous inscrire par courrier ou par email.

Bitte deine Ankunftszeit angeben und ob du Bodhisattva, Nonne oder Mönch bist.
S’il te plaît, mentionne ton heure d’arriveé et prećise si tu es bodhisattva, nonne ou moine.

Anfänger willkommen!
Zu einem Sesshin sind alle herzlich eingeladen. Für Anfänger gibt es an einem Sesshin jeweils eine verantwortliche Person, die sich um deren Bedürfnisse kümmert.

Débutants bienvenus !
Toutlemonde est cordialement invité à une sesshin. Pour les débutants, il y a toujours une personne responsable lors d’une sesshin, qui s’occupe de leurs besoins.

Unterkunft | Logement
Ferienhaus Wartburg
8268 Mannenbach-Salenstein TG
Tel. +41 71 664 11 55

Anreise Zug | Accès train
Zürich – Kreuzlingen, dann / puis Kreuzlingen – Mannenbach-Salenstein (S3) 15 Min. Fussmarsch ab Bahnhof / 15 Min. à pied de la station.

Ankunft | Arrivé
Do / Jeudi, 24.10. ab / à partir de 17h Abendessen / repas 20.30h

Abreise | Départ
Sonntag nach dem Mittagessen und Aufräumen (ca. 15 Uhr) / Dimanche apres̀ le repas de midi et les nettoyages.

Kosten | Frais
2-4-Bett-Zimmer CHF 180.-/ € 180.- (bitte in bar bezahlen)
Chambre de 2 à 4 personnes CHF 180.-/ €180.- (merci de payer en espec̀es)

Mitnehmen | À apporter
Zafu, Zafuton, Oryoki (Esschale,Serviette / bol à nourriture et serviette)
Kimono oder dunkle bequeme Kleidung / kimono ou une tenue confortable de couleur sombre
Schlafsack oder Bettdecke und Bettwäsche / sac de couchage ou des draps et couverture

Flyer

Samstag, 14.9.: Zazenmatinee mit Madeleine Erhard

Madeleine Ehrhard praktiziert seit 1983 und hat die Nonnen-Ordination vom Zen-Meister Stéphane Kosen Thibaut, einem nahen Schüler von Meister Deshimaru, erhalten. Sie ist Mitverantwortliche des Mushin Zen Dojo Zürich.

  • Ort: Mushin Zen Dojo, Bremgartnerstrasse 18 (Innenhof), 8003 Zürich
  • Datum: Samstag, 14. September
  • Ankunft: ab 8.00 Uhr
  • Erstes zazen: 8.30 Uhr
  • Ende: ca. 12.30 Uhr
  • Kosten: CHF 30.- (inkl. Verpflegung)
  • Anmeldung: info@zen-zurich.ch, www.zen-zurich.ch
    Anfänger willkommen (bitte bei der Anmeldung angeben)
  • Mitbringen: Zenkleider oder dunkle, bequeme Kleidung, Essschale, Zafu
  • Spezielles: Am Nachmittag gibt es die Möglichkeit Rakusu/Kesa zu nähen oder zu flicken. Bei Interesse bitte bei der Anmeldung angeben.

Flyer Zazenmatinee

Öffnugszeiten über den Sommer

Das Mushin Dojo bleibt vom Montag, 22. Juli bis Sonntag, 11. August geschlossen.

Das letzte Zazen vor der Sommerpause ist am Freitag, 19. Juli, das erste nachher am Dienstag, 13. August.

Die Einführung im August entfällt.

Gute Praxis, schöne Ferien und bleibt gesund.

Bild: Kawase Hasui (Japan, 1883-1957), Pine Beach at Miho

Rückblick Zen in Hemberg 2024.

Das war das Zensesshin in Hemberg 2024 vom 14.-16. Mai 2024 geleitet von Philipp Funk, Zenmönch und Co-Verantwortlicher des Zendojos Zürich.

Das Datum für das nächste Zen in Hemberg steht bereits fest: 16.-18. Mai 2024. Bis dann!

14.-16.6.: Zen in Hemberg mit Zenmönch Philipp Funk

Zum fünften Mal findet im Juni ZEN in Hemberg, das Sesshin in den Bergen statt. Das Zenwochenende wird dieses Jahr vom Zenmönch Philipp Funk geleitet, einem nahen Schüler von Missen Michel Bovay und Mitverantwortlichen des Mushin Zen Dojos Zürich. Organisiert wird das Sesshin vom Zen Dojo Konstanz und dem Mushin Dojo Zürich.

Ankunft zum Sesshin ist am Donnerstag Abend ca. um 19/20 Uhr, das Abendessen ist um 20.30 Uhr. Das Sesshin endet am Sonntag nach dem Mittagessen und dem anschliessenden Aufräumen, ca. um 14/15 Uhr.

Adresse:
Ferienhaus Salomonstempel
Salomonstempelstrasse 12
9633 Hemberg

Kosten:
160.- CHF / 160.- Euro

Mitbringen:
Dunkle, bequeme Kleidung, Zafu/Zafuton (falls vorhanden), Bettwäsche (inkl. Leintuch) oder Schlafsack

Anreise:
Postautohaltestelle „Hemberg Dorf“

Anmeldung:
Anmelden kann man sich ab sofort beim Mushin Zen Dojo Zürich oder im Zen Dojo Konstanz per Mail unter dojo@zendojo-konstanz.de

Was ist ein Sesshin?

Sesshin heisst so viel wie Versammlung oder Konzentration des Geistes und ist eine intensive Zeit konzentrierter Zen-Meditation unter Anleitung eines erfahrenen Mönchs oder einer erfahrenen Nonne. Das Programm eines Sesshins besteht in der Regel aus vier mal zwei Zazenperioden à je 35-40 Minuten pro Tag. Nach dem Zazen am Morgen gibt es eine Zeremonie, in der Sutren gesungen werden, in der Regel das Herzsutra und je nach dem auch noch andere. Texte der wichtigsten Zen-Sutras inkl. Übersetzung gibt es auf unserer Website zum Nachlesen.

Zu einem Sesshin sind alle herzlich eingeladen, unabhängig von ihrer Praxis: Anfänger ebenso wie erfahrene Mönche und Nonnen. Für Anfänger gibt es an einem Sesshin jeweils eine verantwortliche Person, die sich um deren Bedürfnisse kümmert.

Mehr Grüsse aus dem Zen-Trainingstempel Toshoji in Japan

Sonntag, 24. März 2024
Der Docho Roshi (Abt) war Ende Februar/ Anfang März in Italien und für einen Zazentag auch in der Schweiz zusammen mit drei Schüler:innen. Drei haben in Italien eine hartnäckige Erkältung aufgelesen und diese dann Mitte Februar hierher in den Tempel mitgebracht. Dann hats schön einen nach dem anderen erwischt … Mich zum Glück nur leicht mit einer laufenden Nase, Schluckweh und einen Abend etwas Kopfweh. Jetzt tragen wir alle Maske im Tempel. Zwar etwas spät aber es ist auch aus Respekt vor Seido Suzuki Roshi, der gestern für einige Tage gekommen ist. Er ist „Senior Teacher“ hier in Toshoji und bekannter als der Sohn von Shunryu Suzuki, der das Zen in den 50er Jahren nach Amerika beachte. Bekannt ist dessen Buch „Zen Geist, Anfängergeist“. Seido ist um die 86 Jahre alt und ein echtes Zen-Urgestein und ein super Typ. Aber eben, mit einer Erkältung sind wir hier jetzt extra vorsichtig.

Mir geht es soweit gut. Die Erkältung hat mich nur gestreift. trotzdem muss man hier immer gut auf den Körper und die Gesundheit achtgeben, weil man hart am Wind segelt und es immer volles Programm hat. Immer um 4 Uhr aufstehen, Zazen, Zeremonien, Samu. Das alles füllt den Tag und es gibt fast keine Zeit für eine Siesta, für das müde Ich. Vorgestern war eine Ausnahme, weil fast alle 20 Mönche und Nonnen hier leicht angeschlagen oder krank sind. Im Tempel heisst es dann einfach: Heute kein Abendprogramm, Lichter löschen um 20 Uhr und am nächsten Tag ausnahmsweise erst um 5 statt um 4 Uhr aufstehen, sonst alles wie gehabt. Ich war dann wieder für zwei Tage Tenzo (Koch), was fast gleichbedeutend ist mit so gut wie keine Pause. Aber es ging erstaunlich gut und mittlerweile bin ich über den Berg und wieder fit.

Der Frühling kommt zwar ganz langsam aber es ist immer noch kalt und letzte Woche war am Morgen wieder der Wasserhahn gefroren, wo wir am Morgen Zähneputzen und das Gesicht waschen können. Dann ist Zähne putzen einfach etwas später am Tag. Zur Zeit ist mein neuer Job – abgesehen von ab und zu Tenzo und morgens die Kerosinöfen zu füllen – Jisha. Das ist eine Art Sekretär des Roshis. Am Morgen vor dem Zazen stehe ich um 3.40 Uhr auf und offeriere an verschiedenen Orten Räucherstäbchen. Dann warte ich bei der Küche auf den Roshi und wir offerieren an vier Altären Räucherstäbchen und machen Sanpai. Ich muss manchmal die Glocke schlagen und überall die Lichter hinter ihm löschen. Und er wartet nicht. Er geht einfach in seinem schnellen Tempo zum Dojo und ich bin sein Schatten, der hinterher springt. Im Dojo zieht er sein Kesa auf seinem Meisterstuhl sitzend aus, ich nehme es entgegen, falte es und hänge es ihm über die Stuhllehne. Seine Slippers (Finken) muss ich ihm jeweils vor dem Zazen auf die Ablage bei Stuhl stellen. Dann Zazen. Alles ist natürlich begleiten von unzähligen Gasshos und auf die Knie gehen. In den 30-60 min Zeremonien nach dem Zazen muss ich immer wieder mal zu einem bestimmten Moment aufstehen, Räucherstäbchen holen und mit ihm offerieren, während alle anderen singen. Natürich alles durchchoreographiert. Und dann gibt es regelmässig Spezialzeremonien, die wir dann an einigen Abenden alle zusammen üben.

Das feuchtkalte Wetter spür ich in den Knieen, wie fast alle Westler und auch einige Japaner. Die Gelenke sind ein bisschen müde, oft leicht schmerzend und vor allem am Morgen noch kalt und steif. Das ist aber alles Teil der Praxis, die unzähligen Sanpai trotzdem so gut und elegant wie eben möglich zu machen.

Es ist wirklich sehr intensiv und darum auch sehr lehrreich. Eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Es ist an seine Grenzen gehen und immer ein bisschen darüber hinaus, aus der Komfortzone hinaus. Da passiert die Magie, wie man so sagt. Aber eben: gleichzeitig muss man seinen Körper und seine Gesundheit respektieren. Die Balance hier ist die Kunst und die Einsicht, dass meistens sehr viel mehr möglich ist, als wir uns zutrauen. Und immer auch interessant zu schauen, was ist Zen und was ist japanische Kultur. Was ist Form und was Essenz. Was müssen wir bei uns auch machen, was können wir getrost weglassen. Sehr spannend.

Anfang April haben wir die Gelegenheit an eine grosse Zeremonie zum Todestag des Gründers des Sojiji-Tempels Keizan Zenji nach Yokohoma zu gehen. Unser Tempel-Roshi leitet dann eine Zeremonie dort. Das wird ein toller Ausflug, auf den ich mich freue.

Bis bald wieder zuhause im Mushin Dojo Zürich.

Am Montag, 11. November, 19 Uhr findet im Volkshaus Zürich dazu der Votrag „Zen in Japan – Zen in Zürich statt“

5. Mai: Zazentag mit Zen-Nonne Doris Frei Rasting

Anlässlich des 15. Todestages von Zen-Meister Michel Bovay findet am Sonntag, 5. Mai 2024 im Mushin Dojo Zürich ein Zazentag mit der Zen-Nonne Doris Frei Rasting statt.

Doris Frei Rasting ist Mitverantwortliche des Mushin Zen Dojo Zürich.
Sie praktiziert seit 1984 und hat die Nonnen-Ordination von Zen-Meister Raphaël Dôkô Triet, einem nahen Schüler von Meister Deshimaru, erhalten.

  • Ort: Mushin Zen Dojo, Bremgartnerstrasse 18 (Innenhof, Raum für Yoga) 8003 Zürich
  • Datum: Sonntag, 5. Mai 2024
  • Ankunft: ab 8.00 Uhr
  • Erstes Zazen: 8.30 Uhr
  • Ende: ca. 18 Uhr (anschliessend Apéro)
  • Kosten: CHF 50.- (inkl. Verpflegung)
  • Mitbringen: Zenkleider oder dunkle, bequemen Kleidung, Essschale/ Löffel, Zafu/Zafuton (falls vorhanden)
  • Anmeldung: info@zen-zurich.ch,
    Anfänger willkommen (bitte bei der Anmeldung angeben).

Flyer

Zusätzlicher Zazen-Termin ab Mai 2024

Ab Anfang Mai wird das Mushin Zen Dojo einen weiteren, regelmässigen Termin für die Zazen-Praxis anbieten:

Ab Dienstag, 7. Mai 2024 werden wir neu immer Dienstags von 7.00 Uhr bis 8.15 Uhr gemeinsam im Dojo praktizieren. Somit wird man an drei Terminen in der Woche den Weg des Buddha zusammen mit der Sangha üben können.

Die Erweiterung des Angebots macht auch eine Anpassung der Preise für das Zazen notwendig: Diese gelten ab 1. Mai 2024 wie folgt:

Einzelbeitrag: CHF 7
Monatsbeitrag: CHF 40

Grüsse aus dem Zen-Trainingstempel Toshoji in Japan

Sonntag, 25. Februar 2024
Ein Monat ist schon um von meinen drei im Tempel hier in Japan. Das letzte Mal war ich vor sieben Jahren hier. Das war 2017. Damals war es Frühling/Sommer, diesmal bin ich Winter/Frühling hier. Es ist ziemlich kalt hier im Tempel. Die Fenster sind aus Papier, die Wände sind dünne Holzwände. entsprechend sind Aussen- und Innentemperatur fast gleich. In den Gängen ist es morgens so 2-3 grad, einzelne Räume können mit Kerosinöfen auf 10-12 grad geheizt werden. Das Dojo hat einen Holzofen, so dass man es morgens um 4 Uhr auf 14-16 grad bringt. Haken an der Sache: Wer Dojo-Heizer ist, muss schon um 3 aufstehen und einheizen. 

Genau das war mein Job letzte Woche. Jetzt bin ich im „Kaffe/Kuchen“-Team. Auf japanisch heisst die Rolle „Jonin“ und am Morgen wird nach dem Zazen und dem Putzen in Kolomo und Kesa um 8.30 Uhr ein formeller Tee mit einer japanischen Süssigkeit serviert. Anschliessen lesen wir im Shobogenzo Zuimonki. Danach nochmals ein paar Verbeugungen und mit Trommelschlägen geht der Roshi wieder und der Morgentee ist vorbei. Wenn Gäste kommen, muss ich Matcha-Tee machen und diesen mit etwas süssem servieren. Das natürlich auch mit vielen Verbeugungen und auf den Knien. Es ist alles ein bisschen formeller als bei uns. 

Der Tempel ist wunderschön, in der Natur und wenn es nicht Glühbirnen, Steckdosen und geheizte WC-Brillen gäbe, könnte der Tempel aus einem Samurai-Film stammen. Ganz langsam kündet sich auch schon der Frühling mit ersten Kirsch- und Pflaumenblüten an.

Neben Zazen jeden Morgen haben wir viel Samu – Holz hacken, um das Bad und das Dojo zu heizen, Kochen etc. – Zeremonien üben, Todeszeremonien in anderen Tempeln für die Familien durchführen, Kalligrafie-, Tuschmalunterricht und Workshop in japanischem Baika-Gesang. Das Abendessen ist bereits ca. 16.45 Uhr. Danach gibt es Zeit für ein heisses Bad und etwas Zeit für sich oder Zeremonien lernen. Um 19.30 Uhr sind nochmal ein oder zwei Perioden Zazen à 40 Min. und manchmal Selbststudium oder gemeinsam Zeremonie üben. 21 Uhr ist Lichterlöschen, um 4 Uhr dann Wecken und das Zazen beginnt um 4.20 Uhr. 

Wir sind hier ca. 20 Personen, etwa fiftyfifty Frauen und Männer. Etwa fünf Japaner:innen, vier Brasilianer:innen, ein Kolumbianer, eine Nonne aus Argentinien, eine Deutsche aus dem Tempel in Weiterswiller, ein Australier, zwei Italiener:innen und ich aus der Schweiz. Ein ziemlich internationaler Haufen, alles Mönche und Nonnen.

Am Montag, 11. November, 19 Uhr findet im Volkshaus Zürich dazu der Votrag „Zen in Japan – Zen in Zürich statt“